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Recherche zu »Die Feuerschreiber«

Wie ich zum Thema Reformation fand? Das ist rasch erklärt, denn mein Ehemann stammt aus Isny. Wir wurden in der zauberhaften Nikolaikirche in Isny im Allgäu getraut. In deren Turm befindet sich ein kostbares Kleinod, nämlich die Prädikantenbibliothek. Durch den Leinenhandel reich gewordene Kaufleute haben sie gestiftet, ebenso wie die Stelle des Prädikanten. Und genau diese Stelle hatte auch Paul Fagius inne, der in Rheinzabern geborene Reformator, der 1518 bei Luthers Heidelberger Disputation anwesend war. Über ihn und die erste hebräische Druckerei, die er im deutschen Sprachraum einrichtete, erzähle ich in »Die brennenden Lettern«. Ich fing Feuer für diese Epoche und wünschte mir nichts sehnlicher, als erneut einen lebendigen Reformationsroman zu schreiben. Mit »Martin Luther und Philipp Melanchthon: Die Feuerschreiber« ging dieser Herzenswunsch in Erfüllung. Die Recherche, das Schreiben und die Arbeit am Manuskript nahmen ungefähr zweieinhalb Jahre in Anspruch. Von den vielen Bildern, die während der Recherche entstanden, stelle ich eine kleine Auswahl hier vor. Wir wohnen heute in unmittelbarer Nähe zur Lutherstadt Heidelberg. Dort erinnert eine Plakette an Luthers Disputation im April 1518.

Die Luther-Plakette auf dem Heidelberger Universitätsplatz

 

Am Vorabend des ersten Literaturcamps in Heidelberg begleiteten mich Gäste bei einem literarischen Spaziergang durch die Lutherstadt, den wir an der Plakette starteten und bei der Heiliggeist-Kirche beendeten.

 

Philipp Melanchthon wurde im (damals) kurpfälzischen Bretten geboren. Nach seinem Studium in Heidelberg wechselte er an die Universität Tübingen. Bei der Heidelberger Disputation mit Martin Luther war Philipp Melanchthon nicht anwesend, im Roman erfährt er hautnah durch seinen Freund Jörg davon. Philipp Melanchthon lernte Martin Luther kennen, als er den Ruf auf eine Professur an der Wittenberger Leucorea annahm. Die beiden verband rasch eine tiefe Freundschaft und eine ergiebige Arbeitsgemeinschaft. Sie kämpften beide für dasselbe Ziel: Die Erneuerung der Kirche.

 Die Leucorea in Wittenberg

Die fiktive Figur Jörg, die im weiteren Verlauf der Handlung viel Spannendes erleben wird, begleitet Philipp nach Wittenberg. Das Reisen war damals nicht nur unbequem sondern auch sehr gefährlich. Alleine zu Reisen wagte man kaum, deshalb ist der kräftige Jörg meist als Begleitschutz mit dabei, wenn Philipp sich auf Reise begibt. Da er auch ein Händchen für Pferde hat, ist seine Hilfe sehr wertvoll.

Wer heutzutage mit einem Packesel mehrere Tage wandert (hier in der Nähe von Bretten), kann ein klein wenig nachvollziehen, wie beschwerlich das Reisen zu früheren Zeiten war.

 

 

Die Tür der Schlosskirche, an die Martin Luther seine Thesen am 31. Oktober 1517 genagelt haben soll - Betonung auf soll. Belegbar ist es nicht - ebensowenig wie der Tintenklecks in Luthers Stube auf der Wartburg, auf den ich in meinem Roman »Martin Luther und Philipp Melanchthon: Die Feuerschreiber« ironisch anspiele.

 

Die Schlosskirche wurde zur Zeit unseres Besuches renoviert, trotzdem fanden Gottesdienste statt und ich durfte an einem teilnehmen. In der Schlosskirche befinden sich die Gräber der beiden »Väter der Reformation«.

 

Philipp Melanchthon vor dem Wittenberger Rathaus

 


Das Denkmal für Martin Luther.

Die Stadtkirche in Wittenberg. Von ihr ging die Reformation aus. Die Häuserzeile davor wurde später erbaut.

 

Der Eingang zum Hause Philipp Melanchthons, in das er mit seiner Familie im Jahr 1536 zog. Davor wohnten sie in einem kleinen Häuschen auf demselben Grundstück. 

 

Das Luther-Haus, ehemals das »Schwarze Kloster«. Das Leben der Familie Luther wurde zum Vorbild für protestantische Pfarr-Familien.

Vor dem Luther-Haus steht eine Statue der beherzt ausschreitenden Katharina von Bora. Es war eine Sensation, als die ehemalige Nonne den früheren Mönch heiratete. Von Philipp Melanchthons Ehefrau, die ebenfalls Katharina hieß, gibt es kein Bildnis.

Die Cranach Höfe: Hinten links die Druckerei, rechts daneben die Werkstatt. Meister Lucas Cranach sitzt mit einem Block in der Hand als Denkmal verewigt davor. Im Vordergrund ist der Brunnen zu sehen. Cranach und Melanchthon waren mit die ersten, deren Häuser in Wittenberg einen Trinkwasseranschluss erhielten.

Lucas Cranach erhielt vom Kurfürsten das Privileg zum Führen einer Apotheke. Die Apotheke gibt es immer noch! Die derzeitige Besitzerin der Cranach-Apotheke ist Birgit Biernoth.

 

Nachdem wir uns in Wittenberg kennen gelernt hatten, kam Apothekerin Birgit Biernoth zum »Gegenbesuch« in die Kurpfalz. 

Mit Katharina Dübel machten wir uns auf zu einer sehr informativen Stadtführung zu den Plätzen der Reformation durch Wittenberg. Wer sich für die empfehlenswerte Führung mit ihr interssiert, erkundigt sich bei der Tourist Information in Wittenberg.

 

Um die Eindrücke noch weiter zu vertiefen, begaben wir uns an einem anderen Tag mit Astrid Räuchle auf eine Führung im historischen Kostüm, wobei sie interessant über das damalige Leben plauderte. Auch diese empfehlenswerte Führung ist bei der Tourist-Info in Wittenberg buchbar oder direkt bei Astrid Räuchle: mobil 01605991881 sowie per E-Mail astrid.raeuchle@arcor.de

Auf der Wartburg übersetzte Martin Luther das Neue Testament - nach einer Anregung von Philipp Melanchthon. Das erzählte Luther selbst in seinen Tischreden.

 

 

Landgraf Philipp von Hessen lud zum »Marburger Religionsgespräch« ein. Er war auch Errichter der Marburger Universität. Er lernte Philipp Melanchthon sehr früh bei Heidelberg kennen und der wurde sein lebenslanger Berater. Philipp von Hessen war einer der wichtigsten Unterstützer der Reformation. Entgegen der Darstellung auf dem Historiengemälde von August Noack fand das Gespräch nicht im Prunksaal des Schlosses, sondern in den Privaträumen des Landgrafen statt.

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Fotos. Weitere Recherche-Stationen waren neben Bretten, dem Geburtsort Philipp Melanchthons u. a.  Nürnberg, Speyer, Heidelberg und Worms.

 

Hier stehe ich am Reformationstag 2015 in Prag vor dem Jan Hus-Denkmal. Über den Wegbereiter Martin Luthers ist, ebenfalls im Verlag Fontis - Brunnen Basel, der Roman »Jan Hus. Der Feuervogel von Konstanz« von Tania Douglas erschienen.

 

Am 13. September 2016 erreichen mich »Die Feuerschreiber«. Nun freue ich mich auf viele Lesungen!

 

Mein ganz besonderer Dank gilt Dr. Dominik Klenk, Geschäftsführer und Verlagsleiter Fontis - Brunnen Basel sowie Christian Meyer, Abteilungsleiter des Lektorats, und seinem gesamten Team. Das Foto mit Dr. Dominik Klenk entstand am Fontis-Stand bei der Frankfurter Buchmesse.

Der Roman ist bei der Autorin erhältlich.

Alle Fotos (außer dem Wanderfoto): © Dr. Jürgen Schmid

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